: Ibrahims Freunde geben Preis zurück
■ Schülerprojekt gegen Abschiebung von Togoern kritisiert Senat
Zu Papierfliegern gefaltetete Urkunden segelten am Mittwoch nachmittag in Richtung Bremer Rathaustür. Was da flog, waren Kopien des Bremer Jugendpreises „Dem Hass keine Chance“. Im Juli hatte die Projektgruppe „Ibrahim soll bleiben“ den Preis von der Ausländerbeauftragten Dagmar Lill und Bürgermeister Henning Scherf (SPD) verliehen bekommen. Den gaben die Kornstraßen-Schüler jetzt zurück.
In einem großen Briefumschlag mußte Senatssprecher Klaus Sondergeld jetzt Orginalurkunden und den Scheck über 500 Mark zurücknehmen. „Der Senat verleiht uns einen Preis für unserer Arbeit, unser Ziel wird völlig ignoriert“, sagt Schülerin Anne. „Einen solchen Preis wollen wir nicht.“
Die Schüler vom Neustädter Schulzentrum Kornstraße kämpfen seit 16 Monaten gegen die Abschiebung ihrer beiden togoischen Mitschüler Ibrahim (16) und seinen Bruder Abass (18).
Wie mehrfach berichtet, ist Abass untergetaucht, um seiner Abschiebung zu entgehen. Die Schüler fordern von Innensenator Ralf Borttscheller (CDU) zumindest einen Aufschub. Dann könne Abass Papiere aus Togo besorgen und seine deutsche Verlobte heiraten. Für diese eiskalte Politik trage der Senat die Verantwortung, so die Schüler. jof
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