Grüne fordern Verklappungsverbot

■ Niedersachsen bestätigt Einleitung von Giftschlick ins Meer

Das Umweltministerium in Hannover hat gestern offiziell bestätigt, daß 100.000 Kubikmeter giftiger Hafenschlick bei der Insel Langeoog verklappt werden (wir berichteten). Der Schlamm sei allerdings als Trockensubstanz mit weniger als 100 Mikrogramm Tributylzinn (TBT) belastet. Dies sei die Grenze, bis zu der man das Verklappen vorläufig noch gestatte, so Sprecherin Jutta Kremer-Heye.

Aus diesem Grund habe Hannover auch noch keine Genehmigung an Bremen erteilt, 250.000 angeblich nur gering belastete Kubikmeter TBT-Schlick zu verklappen. Der Belastungsgrad müsse erst nachgewiesen werden, hieß es. Gleiches gelte aber auch in Niedersachsen. Die Bremer Hafenbehörde wollte sich dazu nicht äußern.

Wie berichtet, gehen Umweltschutzverbände aber davon aus, daß die Belastung des verklappten Baggerguts bei 500 bis zu 5.000 Mikrogramm TBT liegt. Die Grünenfraktion im niedersächsischen Landtag fordert darum jetzt ein totales Verklappungsverbot für TBT, das in den Hormonhaushalt von Lebewesen eingreift. „Niedersachsen kann das Bremer Ansinnen nur dann glaubhaft zurückweisen, wenn auch kein hochbelasteter niedersächsischer Schlamm verklappt wird“, so der umweltpolitische Sprecher der Grünen, Christian Schwarzenholz. Jeti