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Chef der französischen Rechtsradikalen kommt nicht zur DVU

■ 3.000 Anhänger der Deutschen Volksunion in der Passauer Nibelungenhalle. Gründe für Fehlen Le Pens unklar. Polizei trennt Antifa-Demonstranten von den Gesinnungsgenossen Freys. 18 vorübergehende Festnahmen

Berlin/Passau (taz/AFP) – Es sollte „etwas Besonderes“ werden, erhoffte sich Gerhard Frey, der mächtige Mann der Deutschen Volksunion (DVU). Am Ende verlief die Kundgebung der rechtsextremen Partei in der Passauer Nibelungenhalle wie gehabt: Die Stadt versuchte den Aufmarsch vor Gericht vergeblich zu verhindern – und die Polizei mußte Rechtsextreme und Gegendemonstranten voneinander trennen. Dabei kam es zu 18 Festnahmen, meist in den Reihen linker DVU- Gegner, die versuchten, den rechten Parteigängern den Zutritt zur Nibelungenhalle zu verwehren. Gestern waren laut Polizei alle wieder auf freiem Fuß.

Die von Frey angekündigten braunen Bonbons zum Wahlkampfabschluß schmeckten weniger gut, als es sich der DVU-Chef erwartet hatte. Frey, der sich sicher zeigte, in Mecklenburg-Vorpommern und im Bund ins Parlament einziehen zu können, sah nicht den erhofften „Ansturm“ seiner Anhänger. Statt 4.000 blieb es bei 3.000 Rechtsextremen in Passau, und selbst Jean-Marie Le Pen sagte seine Teilnahme kurzfristig ab. Ein DVU- Sprecher begründete die Absage damit, daß Le Pen sich auf einen „politischen Prozeß“ vorbereiten müsse; offenbar das Berufungsverfahren um die Aberkennung seines Mandats als Europaparlamentarier. Ein Front-National-Sprecher sagte dagegen, es sei nie die Rede davon gewesen, daß Le Pen nach Passau komme.

Dafür hatte sich in der Dreiflüssestadt eine ansehnliche Zahl von Gegendemonstranten zusammengefunden. Auf drei getrennten Protestmärschen versammelten Bürgermeister Willi Schmöller (SPD), der DGB und die Antifa rund 1.200 Demonstranten gegen die DVU. cif Bericht Seite 6

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