Infarkt nach Torschuß

■ Eishockeyspieler Stéphane Morin gestorben

Der Eishockey-Stürmer der Berlin Capitals, Stéphane Morin, ist tot. Nur wenige Minuten nachdem er im Spiel gegen die Revier Löwen in Oberhausen das 3:0 für die Capitals erzielte, brach der 29jährige auf der Auswechselbank zusammen – Herzstillstand. Das Spiel wurde abgebrochen. Trotz mehrerer Wiederbelebungsversuche konnte er auch im Krankenhaus nicht ins Leben zurückgeholt werden, er starb in der Nacht zu Mittwoch. Stéphane Morin hinterläßt seine Ehefrau Karen und seinen zweieinhalbjährigen Sohn Frederick.

Der Kanadier war erst zu Beginn der Saison von den Capitals verpflichtet worden. Zuvor spielte er in der nordamerikanischen Profiliga IHL für die Long Beach Ice Dogs. „Ich wollte eine neue Erfahrung machen“, begründete er seinen Wechsel. „Europa reizte mich mit all dem Neuen.“ Der in Montreal geborene Sportler begann Deutsch zu lernen und interessierte sich besonders für Architektur. Die Teamgefährten schätzten vor allem die Ruhe und Ausgeglichenheit ihres Stürmers. In den ersten sieben Spielen der Deutschen Eishockey-Liga erzielte Morin drei Tore für die Capitals, die derzeit auf dem vorletzten Tabellenplatz stehen.

Der Sportmediziner Willi Heepe vom Klinikum Westend brachte den Herztod Morins gestern mit möglichem Doping in Verbindung. Dopingmittel führten unweigerlich zu körperlichen Veränderungen, unter anderem am Herzen, so Heepe.

Wie der Sprecher der Deutschen Eishockey-Liga (DEL), Ralph Fürther, gestern mitteilte, soll der Kanadier vor einigen Jahren einen schweren Herzinfarkt erlitten sowie eine chronische Bronchitis haben . Zudem habe er ein übergroßes Sportlerherz gehabt. Das habe die auf Antrag der Staatsanwaltschaft vorgenommene Obduktion ergeben. dpa