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Bald Kosovo-Entscheidung der Nato

Nato-Generalsekretär Javier Solana rechnet innerhalb der nächsten Tage mit einer Entscheidung über ein militärisches Eingreifen in den Kosovo-Konflikt. Solana sagte gestern in der Pariser Zeitung Le Monde, die Planungen seien abgeschlossen und der Countdown laufe.

Den Ausschlag gebe für die Nato der herannahende Winter. Wenn das Bündnis nichts unternehme, drohe den Flüchtlingen in der Albaner-Provinz im Süden des jugoslawischen Bundeslandes Serbien eine Katastrophe. Als letzte Etappe der Vorbereitung müßten jetzt nur noch die Nato-Mitglieder, die für den Einsatz Truppen stellen wollten, grünes Licht geben, sagte Solana.

Ein für heute angesetztes Treffen der Nato-Außenminister zur Kosovo-Krise wurde gestern ohne Angaben von Gründen abgesagt. Auch der US-Vermittler Richard Holbrooke, der sich in der serbischen Haupstadt Belgrad aufhielt, sprach gestern von einem „Countdown“. Er wollte sich nochmals mit dem jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milošević treffen, obwohl dieser sich bisher nicht zu einem Einlenken bereit erklärte. Das Ansetzen eines weiteren Gesprächs zeigte jedoch, daß der Diplomat noch Hoffnung auf eine friedliche Beilegung der Krise hatte.

Die staatliche serbische Zeitung Politika meldete, alle Polizeiaktionen im Kosovo seien eingestellt worden. Nach serbischen Angaben wurden auch alle Einheiten der Sonderpolizei abgezogen.

Am Dienstag abend verließ eine Kolonne von Militärfahrzeugen den Kosovo. Darunter befanden sich Panzerwagen und Truppentransporter.

(rtr/dpa/AP)

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