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Milliardenverluste bei Liquidation von Ostbetrieben

■ Treuhand soll 16 Milliarden Mark verloren haben. Auswirkungen auf Bonner Haushalt unklar

Berlin (dpa) – Bei der Liquidation stillgelegter ostdeutscher Betriebe hat die Treuhandanstalt bis zu 16 Milliarden Mark verloren. Das gehe aus internen vorläufigen Berechnungen der Treuhand- Nachfolgerin Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben (BvS) für die Schlußbilanz des ehemaligen Treuhanddirektorats Abwicklung hervor, berichtet der Spiegel.

Den rund 3.000 Liquidationsbetrieben sollen Darlehen von knapp 20 Milliarden Mark zur Verfügung gestellt worden sein, die weitgehend verloren seien. Die Treuhand hatte die Darlehen durch Kreditaufnahme am Kapitalmarkt beschafft. Wie weit sich die Verluste auf den Bonner Haushalt auswirken, ist noch unklar. Ursprünglich hatte die BvS für dieses Jahr aus der Abwicklung Einnahmen von 1,8 Milliarden Mark erwartet.

Die BvS hatte zu Jahresbeginn die Auflösung des Direktorats bekanntgegeben, in dem Ostfirmen stillgelegt oder teilprivatisiert wurden. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich etwa 3.200 Unternehmen in Abwicklung, bis Ende 1998 sollten es noch 100 bis 150 sein – mit einem Abwicklungsvolumen von rund 40 Milliarden Mark.

Auch 1997 – dem Jahr, das für die Einhaltung der Stabilitätskriterien für den Euro maßgeblich war – flossen Milliarden in die Bonner Kassen. Inoffiziellen Angaben zufolge hatte die BvS Forderungen in Milliardenhöhe gegen in Liquidation befindliche Unternehmen an den Bund abgetreten. Für 1998 hatte sie nun erstmals Bundeszuschüsse erwartet: Zum Jahresende sind Verluste von 370 Millionen Mark absehbar.

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