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Leo Kirch darf Sat.1-Mehrheit haben

Berlin (AFP/taz) – Der Kirch- Konzern darf beim Privatsender Sat.1 eine Mehrheit der Anteile übernehmen. Wie das Bundeskartellamt gestern mitteilte, gab es Kirchs Vorhaben frei, seine Beteiligung an Sat.1 von 44 auf 59 Prozent aufzustocken. Die Wettbewerbshüter hatten keine Bedenken mehr, nachdem sie dem Medienmogul ein weiteres Geschäft verboten hatten: Kirch und Bertelsmann hatten ihre Anteile am Abonnement-Sender Premiere auf je 50 Prozent aufstocken wollen. Dies hatte das Kartellamt vergangene Woche untersagt. Damit sei verhindert worden, daß sich die beiden Konzerne auch auf dem traditionellen Fernsehmarkt und beim Abo-TV absprechen – etwa beim Einkauf von Film- und Sportrechten – und ein wettbewerbslosen Oligopol entsteht. Dieses Oligopol wäre durch die Mehrheitsbeteiligung der Kirch-Gruppe bei Sat.1 weiter verstärkt worden, hieß es. Das Kartellamt verwies erneut auf die Senderfamilien Sat.1, DSF, Pro 7 und Kabel 1 der Kirch-Gruppe sowie RTL, RTL 2, Super RTL und Vox der Bertelsmann-Tochter CLT- UFA. Beide kämen zusammen auf einen Anteil von etwa 90 Prozent am deutschen Fernsehwerbemarkt.

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