piwik no script img

Wechsel '98

In Mecklenburg-Vorpommern ist die bundesweit erste Koalition zwischen SPD und PDS besiegelt. Die Landeschefs von SPD und PDS, Harald Ringstorff und Helmut Holter, sowie die PDS-Fraktionsvorsitzende Caterina Muth unterzeichneten gestern in Schwerin den Koalitionsvertrag. Wichtige Vereinbarungen sind der Einstieg in einen öffentlich geförderten Beschäftigungssektor und die Herabsetzung des Kommunalwahlalters auf 16 Jahre. dpa

***

Der Sozialpolitiker Ottmar Schreiner ist von der SPD-Führung einstimmig zum neuen Bundesgeschäftsführer der Partei ernannt worden. Schreiner tritt die Nachfolge von Franz Müntefering an, der an die Spitze des Verkehrs- und Bauministeriums gewechselt ist. Er wird die Aufgaben des Bundesgeschäftsführers zunächst kommissarisch wahrnehmen, bis er im nächsten Jahr von einem Parteitag im Amt bestätigt wird. AFP

***

Der Deutsche Industrie- und Handelstag (DIHT) hat die neue Bundesregierung vor Belastungen der Unternehmen gewarnt, die sich auf die Konjunktur und den Arbeitsmarkt negativ auswirken würden. Insgesamt sei gegenwärtig die Konjunktur „in einer guten Verfassung“, erklärte DIHT-Geschäftsführer Franz Schoser. „Die neue Bundesregierung findet gute Startbedingungen vor.“ AP

***

In der Gesellschaft muß nach Ansicht der neuen Ausländerbeauftragten Marieluise Beck (Bündnis 90/Die Grünen) die Erkenntnis verankert werden, „daß Deutschland ein Einwanderungsland ist“. Dies werde ein Schwerpunkt ihrer Arbeit sein, sagte Beck der Berliner Zeitung. Sie wolle dafür sorgen, daß eingebürgerte Ausländer mit Deutschen „auf gleiche Augenhöhe kommen“. Sie dürften mit dem Bürgerstatus nicht länger als Gäste behandelt werden, sagte Beck. Die Umsetzung der Koalitionsvereinbarung werde in den kommenden Monaten den Kreis der Einbürgerungsberechtigten deutlich ausweiten. dpa

***

Der immer schnellere Wechsel von Trends am Ende des 20. Jahrhunderts erfordert von der Industrie eine ständige Erneuerung ihrer Produkte. „Der Trend der Zukunft heißt ständige Veränderung und Tempo, Tempo, Tempo“, prognostizierte die US- Marktforscherin Suzi Chauvel gestern bei dem ersten „Hamburger Dialog“. dpa

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen