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Landesgelder versinken in der Wasserstadt

■ Die landeseigene Wasserstadt GmbH bezahlt horrende Gehälter an Subunternehmer

Die zum Teil landeseigene Entwicklungsgesellschaft Wasserstadt GmbH macht ihrem Ruf als Geldverschwendungsmaschine alle Ehre. Arbeiten, die sie selbst erledigen könnte, werden zu um ein Drittel höhere Kosten an einen Subunternehmer ausgelagert. Der entsprechende Geschäftsbesorgungsvertrag inklusive der Gehaltsaufstellung liegt der taz vor. Im Mai beauftragte die Wasserstadt, die die städtischen Entwicklungsgebiete für den Wohnungsbau hochzieht, die Landesbank Berlin (LBB) mit Geschäftsführung und Immobiliengeschäften. 24,5 Planstellen bei der LBB sind der Wasserstadt GmbH pro Jahr 3,8 Millionen Mark wert – durchschnittlich 158.000 Mark brutto pro Arbeitskraft. Ihren eigenen Angestellten bezahlt die Wasserstadt dagegen ein Drittel weniger: rund 108.000 Mark jährlich. Das ausgelagerte Personal werde „unverhältnismäßig teuer“ bezahlt, moniert die bündnisgrüne Abgeordnete Ida Schillen.

Offensichtlich handelt es sich um eine großzügige Geldverteilung unter Freunden. Denn die Wasserstadt GmbH gehört zum Teil auch der Bankgesellschaft Berlin, deren Tochter die begünstigte Landesbank ist.

Für das Land werden die von der Wasserstadt organisierten Entwicklungsgebiete unter anderem in Spandau, der Rummelsburger Bucht und Johannistal immer mehr zum finanziellen Fiasko. Bausenator Jürgen Klemann (CDU) räumte unlängst ein, daß vermutlich Verluste von mindestens 1,7 Milliarden Mark auflaufen, von denen das Land eine Milliarde tragen muß. Hannes Koch

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