Kommentar: Genug gekämpft
■ Schulen sachlich weiterentwickeln
Bremens LehrerInnen mußten in letzter Zeit so manche Kröte schlucken: Viel zu wenig Neueinstellungen. Zwei Pflichtstunden zusätzlich. Den von vielen als Zumutung empfundenen Vergleichstest USUS. Die Möglichkeit, am Ende der Ferien vorzeitig zum Dienst zitiert zu werden. All das sorgt für Frust und Resignation bei vielen PädagogInnen. Und dann kommen auch noch die Bürokraten, die von ihnen weitreichende Reformen in den Schulen verlangen.
Kein Wunder, daß die Diskussion um die Lehrerarbeitszeit lange so schleppend anlief. Warum müssen wir die Versäumnisse der Familien, der Jugendarbeit, der Politik ausbaden und Kinderbetreuung machen, anstatt uns in erster Linie der Vermittlung von fachlichen Inhalten zu widmen, fragen viele und begeben sich in eine berufsständische Abwehrhaltung.
Dabei hat die Idee einer effizienteren Organisation, einer engeren Zusammenarbeit in den Kollegien und einer gerechteren Verteilung von Arbeit an den Schulen es nicht verdient, an einer Trotzhaltung zu scheitern. Engagierte LehrerInnen haben längst erkannt, daß Kooperation mit anderen entlastet, daß gemeinsame Organisationsarbeit befriedigt und daß der 45-Minuten-Takt nicht geeignet ist, den SchülerInnen mehr zu vermitteln als Bildungstrümmer. Die Bildungsbehörde muß aber aufhören, den LehrerInnen neue Härten zuzumuten. Sonst sind alle guten Ansätze passé. Joachim Fahrun
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