: Mehr Seuchen durch Erderwärmung
■ WWF warnt vor Ausbreitung auch in bisher verschonten Regionen
Buenos Aires (dpa) – Infektionskrankheiten wie Malaria, Dengue-Fieber und Cholera breiten sich infolge einer weltweiten Klimaerwärmung immer weiter aus. Davor hat gestern auf der 4. UN-Klimakonferenz in Buenos Aires die Umweltstiftung WWF- Deutschland (World Wide Fund For Nature) gewarnt. Von wärmeren Wintern und Nächten profitierten Krankheitsüberträger wie die Anopheles-Mücke, die Malaria überträgt. Das werde nicht nur Entwicklungsländer betreffen, sondern auch Regionen der Erde, wo Malaria als ausgerottet galt oder nie vorgekommen ist. Derzeit sterben pro Jahr etwa zwei Millionen Menschen an Malaria.
„Die ärmeren Länder sind die ersten, die von Krankheiten und Seuchen heimgesucht werden, wenn sich das Klima ändert“, sagte Stephan Singer von WWF. „Deshalb müssen die Industrieländer, die für mehr als die Hälfte der Treibhausgasemissionen verantwortlich sind, nicht den Handel mit Emissionen, sondern deren Verringerung beschließen.“ Die Atmosphäre werde ungebremst aufgeheizt, dies führe zu Sturmfluten, Dürren und Orkanen.
Insekten, Mikroorganismen und Viren können sich schneller an Klimaveränderungen anpassen als Säugetiere oder Pflanzen. Gegen das lebensbedrohende Dengue- Fieber gibt es keine Impfung. 1995 hat das Fieber Lateinamerika flächendeckend heimgesucht. Mittlerweile sind Fälle in Australien bekannt, in Asien tritt das Fieber nun regelmäßig auf. In vielen tropischen Ländern nehmen die Cholerafälle nach Überschwemmungen und Trockenheit zu.
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