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Wachstumsbranche Alter

■ Marseille-Pflegekliniken wollen mit Hilfe von Franchising kräftig wachsen

Die Marseille-Kliniken AG in Hamburg, einer der großen privaten Dienstleister im Gesundheitswesen, setzt auf Franchising. In den nächsten fünf Jahren soll auf diese Weise die Bettenzahl im Bereich der Altenpflege von jetzt 3800 um 8000 gesteigert werden, teilte der Vorstandsvorsitzende Ulrich Marseille gestern mit.

Rund 100 neue Einrichtungen in Ballungsräumen sollen künftig von Franchise-Nehmern betrieben werden. Die selbständigen Unternehmer müssen erhebliches Kapital mitbringen, im Einzelfall mehrere Millionen Mark, um die Objekte zu finanzieren. Marseille stellt das Konzept zur Verfügung und übernimmt gegen eine Gebühr Dienstleistungen wie die Abrechnung der Pflegeleistungen.

Die Pflege alter Menschen sei angesichts der steigenden Lebenserwartung „eine der wenigen echten Wachstumsbranchen“, sagte Marseille. „Der Bedarf an hochspezialisierten Pflegeplätzen wird sich um über 60 Prozent erhöhen.“ Gegenwärtig ist der Markt für Altenpflege weitestgehend in der Hand gemeinnütziger und kommunaler Träger. Von den rund 800.000 Betten in Deutschland werden rund 85.000 von privaten Unternehmen betrieben.

„Im Westen Deutschlands sind die Pflegeeinrichtungen in den vergangenen zehn Jahren kaum erneuert worden“, betonte Marseille. Es bestehe ein erheblicher Nachholbedarf an zeitgemäßen Pflegeeinrichtungen. Dazu gehörten heutzutage Einzelzimmer mit eigenem Sanitärbereich. Marseille will nur noch solche Angebote auf den Markt bringen und sich so von der Konkurrenz absetzen. dpa

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