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Doch kein Hotel

■ Sprinkenhof AG stoppt Fan-Projekt des FC St. Pauli in der Budapester Straße

In der Fanszene des FC St. Pauli hat sich im August ein neuer Verein gegründet. Ballkult e.V. will die Trägerschaft eines neuen Treffpunkts in der Budapester Straße übernehmen. Dort sollen, ganz dem Image des Kiezclubs entsprechend, in den Räumen des ehemaligen Bordells „Blue Night“ eine Kneipe und ein Veranstaltungszentrum entstehen.

Die Anhänger wollen darüber hinaus im 1. Stock des Gebäudes ein Fanhotel einrichten. „Geplant ist eine Übernachtungsstätte für Jugendliche zu zivilen Preisen“, erklärte Dieter Bänisch vom Verein Jugend und Sport, dem Träger der Fanprojekte des FC St. Pauli und des HSV. „Schließlich gibt es in Hamburg gerade für diese Altersgruppe kaum günstige Übernachtungsmöglichkeiten.“ Auch der St. Pauli-Fanladen soll im Haus neue und größere Räume erhalten.

Mit dem Eigentümer des Geländes, der städtischen Sprinkenhof AG, wurden bereits Gespräche über Vermietung und Sanierung des maroden Gebäudes geführt. „Die Kosten für die Sanierung betragen mindestens 300.000 Mark, die die Sprinkenhof übernehmen müßte“, rechnet Bänisch vor. Für Renovierung und Innenausbau käme noch einmal eine Viertelmillion dazu, die Ballkult selbst über Sponsoren finanzieren will. Der FC St. Pauli steht dem Projekt durchaus positiv gegenüber. „Wir fänden es gut, wenn der Fanladen näher am Stadion wäre“, freut sich Organisationsleiter Sven Brux.

Allerdings droht das Konzept zu scheitern. Gegenüber dem Stadtteilmagazin HH 19 äußerte Karl-Heinz Ehlers, Vorstand der Sprinkenhof AG, daß das Grundstück nicht zu haben sei. Das Gelände sei „für die Schulerweiterung“ der Staatlichen Gewerbeschule Werft und Hafen in der Wohlwillstraße „planungsbefangen“. Dies bestätigte auch der Schulleiter Jürgen Rinke: „Das Grundstück haben wir schon in mittelfristige Planungen einbezogen.“ Dort soll eine neue Turnhalle und eine Packstation für das Projekt „Berufsvorbereitung Logistik“ entstehen. else

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