Gutachterstreit um Plutonium geht weiter: „Knallhart“ sprechen
■ Physikerin Schmitz-Feuerhake muß nach Kiel zum Rapport
Im Streit um wissenschaftliche Erkenntnisse über Reaktorplutonium in der Elbmarsch rechnet der Kieler Energiestaatssekretär Wilfried Voigt (Grüne) mit einem „knallharten Gespräch“ mit der Bremer Wissenschaftlerin Inge Schmitz- Feuerhake. Voigt sagte, er habe die Professorin für kommenden Mittwoch zu einem Gespräch ins Ministerium gebeten, nachdem sie sich nicht hatte einbestellen lassen. Sie solle die Chance haben, ihre Thesen zu vertreten.
Die Wissenschaftlerin geht in einem Gutachten für die Bürgerinitiative gegen Leukämie in der Elbmarsch davon aus, daß es sich bei ihren Plutoniumfunden in der Umgebung des Atomkraftwerks Krümmel bei Geesthacht (Kreis Herzogtum Lauenburg) um Reaktorplutonium handelt. Andere Wissenschaftler meinen, daß Langzeitspuren aus oberirdischen Atomwaffentests von vor über 30 Jahren gefunden wurden.
„Sollten sich jedoch die Zweifel an der wissenschaftlichen Seriosität von Frau Schmitz-Feuerhake in diesem Fall erhärten, ist ihre weitere Mitarbeit an dem vom Energieministerium in Auftrag gegebenen strahlenbiologischen Gutachten nicht mehr sinnvoll“, bekräftigte Voigt. Die Bürgerinitiative warf dem Energieministerium eine „Hetzkampagne“ gegen Schmitz-Feuerhake vor. Man wäre ein Stück weiter, wenn das Ministerium die Angaben des Krümmel-Betreibers so kritisch gewichten würde wie die Schmitz-Feuerhakes. dpa
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