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■ Mit Elektrogeräten auf du und duWeihnachtsmüll

Berlin (taz) – Zu Weihnachten fahren viele Branchen etwa ein Viertel ihres Jahresumsatzes ein, so auch die Elektronikanbieter. Leute mit etwas größerem Geldbeutel kaufen bevorzugt Kühlschränke, Computer, Waschmaschinen oder Fernseher, das schmalere Budget erlaubt Toaster oder einen neuen Fön. Doch Vorsicht, mahnt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), wer Elektrogeräte verschenken möchte, sollte langlebige, schadstoffarme, energiesparende und reparaturfreundliche Modelle einkaufen. „Das zahlt sich nicht nur für die Umwelt aus“, sagt Thomas Lenius vom BUND. „Es ist mindestens genauso gut für die Gesundheit und den Geldbeutel.“ Häufig würde aus gutgemeinten Weihnachtsgeschenken rasch Elektroschrott.

Mehr als anderthalb Millionen Tonnen Elektro- und Elektronikgeräte sind im vergangenen Jahr in Deutschland auf dem Müll gelandet, sagt die Statistik. Schätzungen zufolge könnte sich diese Menge bis zum Jahr 2005 verdoppeln. Deshalb fordert der BUND eine gesetzliche Rücknahmeregelung. Die ist, wie von der Bundesregierung zu erfahren war, schon in Arbeit, wird aber erst in den nächsten Monaten spruchreif. Geplant ist, die Hersteller zur kostenlosen Rücknahme und umweltfreundlichen Entsorgung der alten Geräte zu verpflichten.

Bis die Neuregelung beschlossen ist, können sich Verbraucher an verschiedenen Umweltzeichen orientieren. Der Blaue Engel, staatliche Kennzeichnungsvorschriften oder zahlreiche Ratgeber, wie zum Beispiel die Test-Zeitschriften, erleichtern die Auswahl des richtigen Geräts. Wer die Produkte vergleicht, kann zum Beispiel Kühlschränke finden, die weit unter dem durchschnittlichen Energieverbrauch liegen (Bewertungsklasse A). Die Umweltverträglichkeit eines Computers oder Druckers wird durch den Blauen Engel oder das TÜV-Gütesiegel bewertet. Die Zeichen geben Hinweise auf energiesparende Funktionen, strahlungsarme Monitore oder den Verzicht auf Schadstoffe. Sparen läßt sich zudem durch den Verzicht auf Stand- by-Schaltungen. Durch Stand- by-Betrieb gehen hierzulande rund 20 Milliarden Kilowattstunden Strom drauf– soviel, wie Berlin und Hamburg gemeinsam verbrauchen. Kathrin Gerewitz

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