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Bittere Weihnacht

■ Eine Tote und etliche Verletzte bei Wohnungsbränden in Norddeutschland

„Sehr ruhig“ – das ist die feiertägliche Einsatzbilanz der Hamburger Feuerwehr. Dreimal mußte sie zwischen dem 24. und 27. Dezember zur Brandbekämpfung anrücken, Menschen wurden nicht verletzt. Weniger glimpflich verliefen die Weihnachtsfeiertage im norddeutschen Umland: Bei Wohnungs- und Zimmerbränden sind eine Frau getötet und etliche Menschen verletzt worden. Der Sachschaden beträgt nach ersten Schätzungen mehrere hunderttausend Mark.

In Glückstadt (Kreis Steinburg) kam am Samstag eine 34 Jahre alte Frau bei einem Wohnungsbrand ums Leben. Das Feuer war am frühen Morgen aus noch unbekannter Ursache in der Wohnung eines Mehrfamilienhauses ausgebrochen; Nachbarn hatten daraufhin die Polizei alarmiert. Der Sachschaden beläuft sich auf rund 150.000 Mark.

Lebensgefährlich verletzt wurde ein achtjähriges Mädchen am ersten Weihnachtsfeiertag in Horneburg (Kreis Stade). Das Feuer war gegen vier Uhr morgens vermutlich durch brennende Kerzen entfacht worden; als die Feuerwehr eintraf, standen neben dem Wohnzimmer bereits mehrere Räume des Reihenhauses in Flammen. Während die Achtjährige von Notärzten wiederbelebt und mit schwerer Rauchvergiftung in eine Hamburger Spezialklinik eingeliefert werden mußte, kamen drei weitere Kinder sowie der Vater mit leichten Verletzungen davon. Die Mutter war zum Zeitpunkt des Brandes nicht zu Hause. Der Sachschaden beträgt rund 200.000 Mark.

Bereits in der Nacht zum Freitag war auf ein Mehrfamilienhaus in Pinneberg ein Brandanschlag verübt worden. Unbekannte Täter hatten einen Molotow-Cocktail gegen die Tür einer Erdgeschoßwohnung geworfen. Verletzt wurde niemand, es entstand ein Sachschaden von rund 5000 Mark. Hausbewohner, so die Polizei gestern, hätten kurz nach dem Anschlag zwei Männer beobachtet, die das Haus verlassen hätten und in einem roten PKW weggefahren seien. Hinweise auf einen ausländerfeindlichen Hintergrund gebe es nicht. dpa

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