: Trabrennbahn Karlshorst vor der Pleite
Der Trabrennbahn Karlshorst in Lichtenberg droht offenbar die Pleite. Nach einem Bericht der Berliner Morgenpost hat die Wirtschaftsverwaltung der Betreibergesellschaft die für 1999 beantragte Genehmigung für Pferdewetten nur noch bis zum 31. Januar verlängert. Falls der „Rennverein Trabrennbahn Karlshorst“ bis zum 25. Januar kein überzeugendes Sanierungskonzept vorlege, müsse die Anlage schließen, heißt es in dem Bericht. Danach belaufen sich die Schulden des Unternehmens auf mehr als eine Million Mark. Für die Probleme machte Vereinspräsident Hanns Rathsack unter anderem „horrende Straßenreinigungsgebühren“ verantwortlich. Der Senat müsse dem Betreiberverein die Zahlung der ausstehenden 350.000 Mark weitgehend erlassen, forderte er. Denn die Gebühren richteten sich nicht nach dem tatsächlich genutzten Straßenland, sondern der eigenen Grundstücksfläche. Rund eine halbe Million Mark Schulden hat der Verein auch bei der Treuhand-Liegenschaftsverwaltung, von der er das Grundstück gepachtet hat. Der Vertrag läuft Ende 1999 aus. Die Rennbahn war nach dem Zweiten Weltkrieg auf Befehl des ersten sowjetischen Stadtkommandanten Nikolai Bersarin angelegt worden. Nach der Wiedervereinigung war die Anlage mit der 1.200 Meter langen Bahn und 2.000 Tribünenplätzen zunächst vom Trabrennverein Mariendorf geführt worden, bis sie 1993 der neugegründete Karlshorster Rennverein übernahm. ADN
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen