: Schreiben statt gehen
■ SchülerInnenprotest geht weiter: Offener Brief und Unterschriftensammlung
Das Schlafdefizit der 168-Stunden-Demonstration im Dezember ist längst ausgeglichen und der Antrag auf Aufnahme ins Guinness-Buch der Rekorde eingereicht. Nun protestieren Hamburgs SchülerInnen mit neuen Aktionen gegen die Sparpläne der Behörde für Schule, Jugend und Berufsbildung (BSJB).
Gestern hat die SchülerInnenkammer eine Unterschriftenaktion gestartet. Deren wichtigste Forderung ist es, rund 150 LehrerInnenstellen zu erhalten, die laut Koalitionsvertrag in den kommenden Jahren vermutlich gestrichen werden müßten. Denn die Zahl der Jugendlichen an Hamburgs Schulen ist jüngsten Berechnungen zufolge weniger stark gestiegen als angenommen – damit sind rein rechnerisch mehr LehrerInnen eingestellt worden, als die in der rot-grünen Regierungsvereinbarung festgelegte Sparquote zuläßt.
Im Februar soll die Unterschriftenliste dem Senat übergeben werden – wo sie vermutlich auf unterschiedliche Reaktionen stoßen wird. Während die GAL bereits vor einigen Wochen forderte, die 150 Stellen zu erhalten, zeigt sich die SPD zurückhaltend.
Helfen kann den Jugendlichen letztlich nur ein Machtwort von Stadtchef Ortwin Runde, glaubt die SchülerInnenkammer. In einem Offenen Brief an den Sozialdemokraten bat sie ihn gestern, „endlich bürgermeisterliche Qualitäten“ zu zeigen: „Sorgen Sie dafür, daß die im Koalitionsvertrag beschlossenen Sparmaßnahmen im Schulbereich zurückgenommen werden.“ Dieser Schritt würde zur Steigerung von Rundes Beliebtheit beitragen, ist die Kammer sicher: „Die Mehrheit der Hamburger steht hinter uns. Das muß der Senat endlich begreifen.“ Judith Weber
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