: Mit besserem Service will die BVG Fahrgäste halten
■ Verspätung sollen auf Anzeigentafeln erscheinen. Neue Betreuerteams auf der U2
Mit weiteren Millioneninvestitionen will die BVG versuchen, ihren Fahrgastschwund aufzuhalten. Denn 1998 ging die Zahl der Fahrgäste erneut zurück: um 24 Millionen im Vergleich zum Vorjahr. Nachdem jahrelang der Service verschlechtert wurde, will die BVG jetzt mit besserem Service gegensteuern.
Von Juli dieses Jahres an will die BVG „Daisy“ einsetzen: Das dynamische Auskunfts- und Informationssystem soll künftig über elektronische Tafeln an den Haltestellen anzeigen, wann genau die nächste Bahn oder der nächste Bus eintrifft. Verspätungen, Störungen oder Empfehlungen für Alternativstrecken können auf den Tafeln abgelesen werden. Über Funksignale und Sensoren schicken die Fahrzeuge ihren genauen Standort an einen Computer, der die Fahrtzeit bis zur nächsten Haltestelle errechnet.
Als erstes soll die U1 auf der Strecke zwischen Warschauer Straße und Wittenbergplatz mit Daisy ausgerüstet werden, teilte BVG-Projektleiterin Sabine Schneider mit. Anschließend folgen die U1 auf der gesamten Strecke, die U15, U2, U4, U7 und U6. Allein für die U-Bahn kostet Daisy zwölf Millionen Mark.
Ebenfalls in der zweiten Jahreshälfte 1999 werden die Straßenbahnen und Busse in das System aufgenommen. Pro Jahr sollen an 100 Haltestellen in die Leuchtsäulen die neuen Anzeigentafeln integriert werden. Die Kosten dafür stehen noch nicht fest, weil die Ausschreibung für die Software noch läuft. Die BVG rechnet allerdings nicht damit, auf diese Weise verlorengegangene Passagiere zurückzugewinnen. „Die Fahrgäste, die wir haben, wollen wir halten“, erläuterte Schneider.
Schon von diesem Monat an wird die BVG auf der U2 den Service durch neues Personal verbessern. Nachdem in den Aufsichtshäuschen niemand mehr sitzt, wird die „mobile Fahrgastbetreuung“ eingeführt. Rund um die Uhr werden jeweils vier Zweierteams in den Waggons oder auf den Bahnsteigen als Ansprechpartner zur Verfügung stehen. Wenn diese Einrichtung funktioniere und von den Fahrgästen angenommen werde, sagte BVG-Sprecherin Barbara Mansfield, solle sie auch auf andere U-Bahn-Linien ausgedehnt werden. Jutta Wagemann
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