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Terror gegen iranische Schriftsteller

■ Ende letzten Jahres wurden fünf prominente Dissidenten binnen drei Wochen ermordet

Berlin (taz) – Die jüngste Mordserie an prominenten iranischen Dissidenten begann am 22. November letzten Jahres. Erstes Opfer waren der Oppositionspolitiker und scharfe Kritiker der islamischen Führung in Teheran, Darjusch Foruhar, und seine Frau Parvaneh. Foruhar wurde mit drei Messerstichen in der Brust in seinem Büro gefunden, seine Frau lag mit zwei Messerstichen tot im Erdgeschoß des Hauses. Darjusch Foruhar stand der illegalen, aber tolerierten Iranischen Nationalpartei vor. Parvaneh Foruhar trat für die Gleichberechtigung der Frauen ein. Beide kritisierten gegenüber westlichen Medien die Mißachtung der Menschenrechte im Iran.

Ende November erlitt ein Freund des Ehepaars das gleiche Schicksal. Die Leiche von Madschid Scharif wurde Ende November gefunden. Der Soziologe war mehrere Tage „verschwunden“.

Am 9. Dezember schließlich wurde die Leiche des Lyrikers Mohammad Mochtari entdeckt, einen Tag später die des Essayisten und Übersetzers Mohammad Pujandeh. Auch sie wurden zuvor vermißt. Beide gehörten zu den Unterzeichnern des „Aufrufs der 134“, einem aufsehenerregenden Appell zur Gründung eines unabhängigen Schriftstellerverbandes. Mochtari und Pujandeh zählten auch zu einem engen Zirkel jener Schriftsteller, die versuchten, einen solchen Zusammenschluß über politische Gräben hinweg ins Leben zu rufen.

Ungeklärt ist das Schicksal von Pirus Davani. Der Gründer der „Vereinigung für Demokratie in Iran“ ist seit dem 25. August verschwunden. bs

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