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USA feuern erneut eine Rakete auf den Irak ab

■ Unscom-Chef Butler kündigt die Fortsetzung der Rüstungskontrollen in anderer Form an

Washington (AP) – Ein US- Kampfflugzeug hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Washington auch gestern wieder eine Rakete auf eine irakische Flugabwehrstellung abgefeuert. Zunächst war unklar, warum der Pilot eine Rakete auf die Stellung bei Mossul abgeschossen hatte. Oberst Richard Bridges sprach von einer Bedrohung, konnte aber keine weitere Angaben über den Hergang machen. Er sagte, vermutlich sei die Maschine vom Zielradar erfaßt worden.

Nach Einschätzung des umstrittenen Leiters der UN-Abrüstungskommission, Richard Butler, wird die internationale Rüstungskontrolle Iraks wieder aufgenommen, wenn auch in anderer Form. Die UN-Fachleute erarbeiteten derzeit ein Programm, wonach die gezielte Suche nach Waffen und Unterlagen von einem breitgefächerten Überwachungssystem ersetzt werden solle, erklärte der Butler am Montag in Washington.

„Unscom ist nicht tot“, sagte Butler, dessen letzter Bericht an die UNO vor vier Wochen den Auslöser für das viertägige Bombardement Iraks durch die USA und Großbritannien bildete. Danach hat Irak die UN-Inspektionen für eingestellt erklärt. Sollte der UN-Sicherheitsrat eine entsprechende Resolution verabschieden, würden künftig die Überraschungskontrollen und die gezielte Suche nach Dokumenten wegfallen. Diese hatten den Zorn der Regierung in Bagdad erregt. Statt dessen soll ein Überwachungssystem sicherstellen, daß Irak die Produktion von Massenvernichtungswaffen nicht wieder aufnimmt.

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