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Eberhard Diepgen pocht auf Mitsprache beim Mahnmal

■ Hauptstadtchef kündigt an, eine alleinige Entscheidung des Bundestages nicht anzuerkennen

Zwar hat die Bonner Koalition beschlossen, daß die Zukunft des Holocaust-Mahnmals in den Händen des Bundestages liegt. Am 20. Januar bereits soll das parlamentarische Prozedere beraten werden. Daß Bonn damit aber die Rechnung ohne den Wirt gemacht hat, stellte gestern Berlins Regierender Bürgermeister Eberhard Diepgen klar: „Ich erwarte von der Bundesregierung, daß sie in Abstimmung mit dem Berliner Senat dem Bundestag ein Konzept vorlegt“, betonte der Regierungschef und CDU-Landesvorsitzende.

Kein Mahnmal ohne die Zustimmung der Berliner CDU, das ist Diepgens Botschaft. Und das heißt ganz klar auch: keine Realisierung des favorisierten Mahnmal-Entwurfes des Architekten Peter Eisenman. Wenn überhaupt ein Mahnmal, dann ein kleineres und vor allem nicht an der vorgesehenen Stelle zwischen Potsdamer Platz und dem renovierten Reichstag. So regte Diepgen gestern an, „daß man sowohl über die künstlerische Gestaltung als auch über den Standort erneut nachdenkt“. Der Eisenman-Entwurf habe auf jeden Fall nicht seine Unterstützung. Vielmehr plädiere er für eine erneute Ausschreibung. Diepgen hatte schon in der Ära Kohl die Realisierung des Eisenman-Entwurfes blockiert.

Für den Fall, daß Berlin in der Entscheidung dennoch übergangen würde, drohte Diepgen mit Verweigerung: Sollte der Bundestag ohne Absprache den Eisenman-Entwurf durchstimmen, „dann würde ich die Diskussion eröffnen, ob wir das hinnehmen“, so der Regierende. Anfang der Woche hatte die Berliner CDU-Fraktion schon ihre Position zum Holocaust-Mahnmal präsentiert: Kein Eisenman, ein neuer Wettbewerb und als Standort das Gelände unmittelbar vor dem Reichstag. Diesen Standort indes lehnte Diepgen gestern ebenfalls ab. Barbara Junge

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