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Umkämpftes Nadelöhr

■ Aktionsbündnis der Bürgerinitiativen gegen Flächenfraß. Teil 3 der Serie: Die Bürgerinitiative „Keine Autobahn durch Bremen“

Der Concordia-Tunnel zwischen Schwachhausen und der Innenstadt ist das Nadelöhr. Würde der Tunnel erweitert, stünde auch einem vierspurigen Ausbau der Schwachhauser Heerstraße nichts mehr im Weg, fürchtet Victor Zwicker von der Bürgerinitiative „Keine Autobahn durch Bremen“. Solange es aber unter den Bahngleisen eng und nicht sehr hoch ist, machen Planungen für eine breitere Straße in Richtung Innenstadt keinen Sinn.

„Wir wollen die Erweiterung des Concordia-Tunnels von zwei auf vier Spuren verhindern, damit der Tunnel eine Barriere gegen Schwerlastverkehr ist. Außerdem setzen wir auf einen Vorrang der öffentlichen Verkehrsmittel“, sagt Victor Zwicker von der Bürgerinitiative. Zu den ersten Demonstrationen gegen den Ausbau kamen mehrere hundert Menschen, die Bäume der Heerstraße wurden medienwirksam mit Sägen behängt. Doch die Zeiten, in denen Menschen für bessere Verkehrskonzepte auf die Straße gingen, sind scheinbar vorbei. Die Liste der Bürgerini-Unterstützer ist zwar noch immer 3.000 Namen lang – aktiv in der Gruppe sind heute aber noch höchstens zwanzig Personen. „Früher schwammen wir auf einer Welle der öffentlichen Sympathie“, sagt Zwicker, „aber seit fünf bis sechs Jahren ist der Ausbau kaum noch ein öffentliches Thema.“

Eine der drei Brücken wurde bereits Mitte der 90er Jahre erweitert und erhöht. Seitdem, so Zwicker, nehmen Schwerlasttransporter bei viel Verkehr auf der Autobahn schon mal die Abfahrt Vahr und dann die Route durch die Tunnel. Und die anderen zwei Brücken müssen ebenfalls saniert werden – im Jahr 2002 muß die Bahn die maroden Pfeiler erneuern.

Bausenator Bernt Schulte (CDU) ist fest entschlossen, den Tunnel bei dieser Gelegenheit zu erweitern. „Wir brauchen einen Ausbau der Kreuzung und eine Verlängerung der Staufläche“, argumentiert Hartmut Spiesecke, Referent von Schulte. Zu viele Autos stauten sich in Stoßzeiten vor der Kreuzung Schwachhauser Heerstraße/Dobbenweg. Von einer „Autobahn durch Bremen“ könne keine Rede sein. Die Heerstraße solle bleiben, wie sie ist.

Zur Zeit plant ein Ingenieurbüro, wie eine breitere Straße unter den drei Schienensträngen aussehen könnte. Wenn dies vorliegt, kann das Planfeststellungsverfahren für die Tunnel-Erweiterung eingeläutet werden. Mit dem neuen Bündnis der Bürgerinis könnte der Widerstand gegen den Ausbau revitalisiert werden, hoffen nun die Bürgerinitiativler. Christoph Dowe

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