Maskierter Frauenblock und Männer mit Megaphon

■ 2.000 Islamische Fundamentalisten demonstrierten lautstark gegen „weltweiten Zionismus“

Fast 2.000 islamische Fundamentalisten demonstrierten am Sonnabend mit antisemitischen Parolen über den Kurfürstendamm. Anlaß war der 1979 von dem inzwischen verstorbenen iranischen Ayatollah Khomeini ausgerufene „internationale Quds- Tag“, den er „Tag des Islam“ nannte. An diesem Tag sollte weltweit gegen den Zionismus, der Palästina und damit Jerusalem mit der heiligen Moschee Al-Aksa besetzt halte, protestiert werden.

Die Berliner Demonstration ging streng nach Geschlechtern getrennt, vorneweg der Frauenblock, zum allergrößten Teil verschleiert. Das Gros der Menge stellten aber Männer. Ordner mit Megaphon gaben die Parolen vor. „Israel – Kindermörder“ und „Allahu akbar“ (Gott ist groß), dann der Sprechchor „Zionisten wollen die Welt“.

Die aus dem Lautsprecherwagen gehaltenen Reden waren eindeutig: Israel wird das Existenzrecht abgesprochen, das Land sei ein „verdorbener Bazillus“. Scharfe Angriffe gegen die PLO wegen des Autonomieabkommens folgten.

Unter Bildern von Ayatollah Khomeini und Hochrufen auf die islamische Republik Iran und die radikale Palästinenserorganisation Hamas ging es lautstark den Kurfürstendamm hinunter zur Gedächtniskirche. PassantInnen reagierten mit Kopfschütteln. Ihre Äußerungen waren häufig nicht besser: „Müssen wir uns das gefallen lassen?“, „Da haben wir uns die Pest nach Deutschland geholt.“, und der übliche Spruch: „Die sollen doch da bleiben, wo sie herkommen.“ Ihnen wurde von der islamisch-fundamentalistischen Demonstration eine absurde Geschichtsauffasung beifallheischend entgegengehalten: „Deutsche, habt ihr Dresden vergessen? 50.000 Deutsche wurden von Amerika und seinen zionistischen Drahtziehern getötet.“ mel