: Was die katholischen Bischöfe beraten
Heute treffen sich in Würzburg die 27 Bischöfe der deutschen katholischen Bistümer zum „Ständigen Rat“. Auf der Tagesordnung: der weitere Verbleib der katholischen Kirche in der gesetzlich geregelten Schwangerenberatung. Genau vor einem Jahr hatte der Papst die Oberhirten in einem Schreiben aufgefordert, dafür zu sorgen, daß die kirchlichen Beratungsstellen keine Scheine mehr ausstellen, die zur Abtreibung berechtigen. Das Ausstellen, so der Papst, „verdunkle“ die Position der Kirche, die für den unbedingten Schutz des ungeborenen Lebens eintrete. Die Kommission besteht aus 15 Mitgliedern, unter ihnen Bischöfe, Juristen und VertreterInnen der Beratungsstellen. Sie hatten ein Jahr Zeit, Wege aus dem Dilemma der Oberhirten zu finden: dem Papst zu gehorchen und gleichzeitig in der Beratungsarbeit zu bleiben, die neben der Sorge für Frauen auch staatliche Finanzierung bedeutet. Intern heißt es, die Kommission werde dem Ständigen Rat zwei Alternativen zur Entscheidung vorlegen: den Verbleib im bisherigen System mit einem verbesserten materiellen Hilfsangebot an Frauen, die sich für ein Kind entscheiden. Und zweitens eine Beratung, die aber ohne den für die Abtreibung erforderlichen Schein endet – also der faktische Ausstieg. bpo
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