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Warnstreik der Metaller im Norden

■ Tarifverhandlungen: Gewerkschaft will Arbeitgeber mit Aktionstag Ende der Woche zum Einlenken bewegen

Die IG Metall will am Freitag mit Warnstreiks in ganz Norddeutschland ihren Forderungen im laufenden Tarifkonflikt Nachdruck verleihen. „Die Kollegen haben deutlich gemacht, daß sie die bislang vorgelegten zwei Prozent der Arbeitgeber nicht als ernsthaftes Angebot betrachten“, sagte Frank Teichmüller, der Bezirksleiter der IG Metall Küste, gestern nach einer Sitzung der Großen Tarifkommission der Gewerkschaft in Hamburg.

Auf dieser Basis habe es keinen Zweck, lange zu verhandeln. „Wir haben beschlossen, daß in der zweiten Februarhälfte ein verhandelbares Angebot vorliegen muß, sonst kommt es zum Arbeitskampf.“ Auf der Arbeitgeberseite sei keine Linie der Vernunft erkennbar, sagte der Gewerkschafter. Die Warnstreiks und Demonstrationen der IG Metall im Rahmen eines „Aktionstags Küste“ seien als Reaktion auf die Maximalpositionen der Arbeitgeberseite zu verstehen. „Vielleicht denken die Arbeitgeber auch, daß die IG Metall wegen des Bündnis für Arbeit nicht mehr kampfähig ist“, meinte Teichmüller. „Dann müssen wir zeigen, daß dem nicht so ist.“

Die Gewerkschaft fordert Lohn- und Einkommensverbesserungen von 6,5 Prozent. Die Arbeitgeber weisen dieses Begehren vehement zurück. Aufgerufen zum Warnstreik sind deshalb alle Metallarbeiter von der Oder bis zur Ems. Der Tarifbezirk Nord reicht vom nordwestlichen Niedersachsen bis Mecklenburg-Vorpommern. Teichmüller rechnet nach den Erfahrungen aus früheren Tarifkämpfen mit einer Beteiligung von 20.000 bis 30.000 Arbeitnehmern im Norden. In Kiel, Neumünster und Elmshorn werden die Protestaktionen am Montag nachgeholt, wenn die dritte Tarifrunde in Bremen beginnt. Ein zweiter Aktionstag ist bereits geplant. Einen Termin dafür gibt es aber noch nicht. dpa

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