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„Kein Wandel in der Haltung Jakartas“

■ Friedensnobelpreisträger José Ramos-Horta beurteilt indonesische Äußerungen skeptisch

taz: Was halten Sie von der Äußerung des indonesischen Informationsministers?

José Ramos-Horta: Ich bin sehr skeptisch. Ich glaube den Versprechungen der indonesischen Regierung nicht, weil sie in der Vergangenheit schon so viel versprochen und nichts davon gehalten hat. Bevor ich der Regierung trauen kann, möchte ich Taten sehen.

Zeigt die Äußerung des Ministers, daß sich Jakartas Haltung geändert hat?

Nein. Die Situation in Ost-Timor ist unverändert: Menschen werden getötet, Frauen vergewaltigt, die Indonesier setzen dort bewaffnete fanatische Banden ein, die die Bevölkerung terrorisieren.

Sie sehen also keinen Wandel in der Haltung der Regierung?

Ich sehe keinen Wandel. In den nächsten Monaten aber wird die Regierung gezwungen werden, ihre Haltung zu ändern, weil die indonesische Bevölkerung den Krieg in Ost-Timor nicht will.

Steigt die Chance auf Selbstbestimmung Ost-Timors, wenn das indonesische Parlament darüber entscheidet?

Die Zukunft Ost-Timors kann nicht vom indonesischen Parlament entschieden werden, sondern nur von der Bevölkerung Ost-Timors in einem Referendum. Wir kümmern uns nicht um Entscheidungen der Indonesier. Interview: Sven Hansen

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