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Arbeitskampf für Kollegen im Osten

■ Chef der IG Metall Küste rechnet mit Scheitern der Tarifverhandlungen und baldigen Streiks in Hamburg

Die Große Tarifkommission der IG Metall Küste wird heute voraussichtlich das Scheitern der Tarifverhandlungen erklären. Das sagte der Bezirksleiter der IG Metall Küste, Frank Teichmüller, gestern in Hamburg. „Die Wut und Enttäuschung der Kolleginnen und Kollegen wurde auf dem Küsten-Aktionstag am Dienstag deutlich. Wir rechnen damit, daß die Tarifkommission das Scheitern der Verhandlungen erklären und die weiteren Schritte beschließen wird.“

Teichmüller will der Tarifkommission, die heute in der Hansestadt zusammenkommt, das Scheitern der Verhandlungen empfehlen. Zudem plädierte der Bezirksleiter für Urabstimmungen über Streiks. Mecklenburg-Vorpommern soll dabei aber zunächst ausgenommen bleiben, sagte Teichmüller in Schwerin. Als Grund für diese Ausnahmesituation in dem ostdeutschen Bundesland nannte Teichmüller die bestehende Sonderregelung mit dem Arbeitgeberverband Nordmetall, wonach Metall-Tarifabschlüsse im Nordwesten mit einmonatiger Verzögerung im Nordosten übernommen werden.

Bundesweit wurden in sämtlichen Bezirken die Verhandlungen zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften abgesagt. Jetzt wird erwartet, daß die Tarifkommissionen der IG Metall das endgültige Scheitern der Gespräche verkünden. Die Arbeitgeber hielten bei der letzten Runde an dem bisherigen Angebot von 2,3 Prozent mehr Lohn und einer ertragsabhängigen Einmalzahlung von 0,5 Prozent des Jahresgehalts fest. Die Gewerkschaft fordert nach wie vor 6,5 Prozent mehr Lohn für die 840.000 Metaller im Südwesten. dpa

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