: Dickhäuterexport strittig
■ Tierschützer und Naturschützer sind uneins über Geschäfte mit Elefantenprodukten
Genf (AP/taz) – Die Vereinten Nationen wollen den Handel mit afrikanischem Elfenbein probeweise wieder freigegeben. Über Sinn und Unsinn dieser Entscheidung streiten Natur- und Tierschützer untereinander.
Ein Projekt der Ausschusses des Washingtoner Artenschutzabkommens (Cites) sieht vor, zunächst den Export aus Botswana, Namibia und Simbabwe nach Japan zu erlauben. Die Exportmengen sollen zunächst streng beschränkt werden. Zum Schutz der Elefanten war vor neun Jahren ein allgemeines Handelsverbot für die Stoßzähne der Tiere erlassen worden. Einige Staaten argumentieren, es gebe in ihrem Gebiet zu viele Elefanten und sie hätten das Recht, ihre nachhaltigen Ressourcen zu nutzen.
Der Direktor der Washingtoner Organisation Verteidiger der Tierwelt, Bill Snape, widersprach Cites. Die genannten Staaten hätten die Kriterien über eine Wiederaufnahme des Elfenbeinhandels nicht erfüllt. Schon auf der Cites- Konferenz in Harare 1997 bezeichneten Tierschützer die Aussicht auf eine Wiederaufnahme des Elfenbeinhandels als „klares Signal an Wilderer in ganz Afrika, daß es eine gute Zeit ist, um wieder mit der Ermordung von Elefanten zu beginnen“.
Der World Wide Fund for Nature (WWF) in Frankfurt hat hingegen zur Zeit keine Einwände gegen den Elefantenhandel zwischen dem südlichen Afrika und Japan. Denn die beteiligten Länder hätten die Überwachungssysteme gegen Wilderei in den letzten Jahren stark und glaubwürdig verbessert, erklärte Roland Melisch gegenüber der taz. Elefanten gehörten derzeit nicht zu den am stärksten bedrohten Tierarten in der Region. Unter objektiver Abwägung zwischen Naturschutz- und Tierschutzinteressen könne der Handel freigegeben werden. Die europäische Debatte um Tierschutz sei zu sehr emotionalisiert. Der Artenschutz sei Teil der Entwicklungspolitik, bei der es um einen Ausgleich der Interessen zwischen Nord und Süd gehe. Britta Symma
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