: Rechte Gewalt nimmt auch in Berlin zu
Der erste schwere ausländerfeindliche Angriff in Berlin im Jahr 1999 ereignete sich bereits eine Woche nach Silvester: Skinheads jagten einen Vietnamesen durch einen Supermarkt in Hellersdorf und verletzten ihn mit einem Messerstich in der Lunge schwer. Mindestens zwei der Skinheads hatten Gummiknüppel gezogen und auf das Opfer eingeprügelt. Drei Verdächtige wurden daraufhin festgenommen. Einer von ihnen gestand bei den Vernehmungen 20 weitere ausländerfeindliche Taten.
Die Zahl der rechtsextremistischen Straftaten gegen Personen ist auch in Berlin deutlich angestiegen. Waren es im gesamten Jahr 1997 in Berlin 52 gegen Personen gerichtete Straftaten, so zählte das Landesamt für Verfassungsschutz von Januar bis Oktober 1998 bereits 68 Angriffe. 1997 wurden von der „Fachinspektion Rechtsterrorismus und fremdenfeindliche Gewalttaten“ des Landeskriminalamtes insgesamt 2.528 Delikte erfaßt. Davon hatten 552 einen rechtsextremistischen Hintergrund und 96 einen antisemitischen.
Bei fremdenfeindlich motivierten Delikten gab es 1997 mit 97 Delikten im Vergleich zu 1996 einen Anstieg von fast zwanzig Prozent.
Die Mitarbeiter des Internationalen Forums des Jungen Films haben zum Tod des Algeriers in Guben eine Erklärung verfaßt.
Dort heißt es: „Der Gedanke, daß wir mit Filmen aus der gesamten Welt zur Verständigung der Völker beizutragen suchen, während in unserer unmittelbaren Umgebung Menschen ihrer Herkunft wegen angefeindet, bedroht und in den Tod getrieben werden, ist uns unerträglich.“ nau
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