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Viele Millionen ohne Arbeit

Eine der größten Unbekannten der chinesischen Modernisierung ist die Zahl der Arbeitslosen. Sie liegt heute nach offiziellen Angaben bei 15 Millionen Menschen und hat sich 1998 aufgrund der Schließung bankrotter Staatsbetriebe nahezu verdoppelt. Die Regierung räumt eine dramatische Steigerung der Arbeitslosigkeit in China durchaus ein.

560 Millionen Menschen, die laut UNO-Angaben zu den landlichen Arbeitskräften zählen, spielen für die offizielle Statistik keine Rolle. Da etwa zwei Drittel der Bevölkerung als Bauern gezählt werden und damit Anspruch auf ein Stück Ackerland haben, können diese Menschen aus staatlicher Sicht nicht arbeitslos sein. In Wirklichkeit drängen jedoch viele Bauern als Wanderarbeiter in die Städte und verschärfen dort das Arbeitslosenproblem.

Der Wissenschaftler Feng Lanrui von der Chinesischen Akademie der Sozialwissentschaften hat nun errechnet, daß bis zum Jahr 2000 jeder vierte der von ihm ermittelten 696 Millionen chinesischen Arbeitskräfte in Stadt und Land arbeitslos sein wird. Vermutlich liegt die Wirklichkeit irgendwo zwischen den alarmierenden Angaben unabhängiger Forscher und der Regierungsstatistik.

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