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Winter-Urlaub in Deutschland

■ Arktische Gänse mögen die bundesrepublikanische Milde

Menschen und Gänse fliegen in unterschiedliche Richtungen. Während erstere sich im Dezember, Januar oder Februar bevorzugt in ein Flugzeug Richtung Süden setzen, landen zweitere mit zunehmender Begeisterung in der Bundesrepublik. Denn Bläß- und Saatgänse aus der Arktis mögen den Winter in Deutschland und Westeuropa. Während vor etwa 50 Jahren nur rund 100.000 Gänse in Deutschland in der kalten Jahreszeit rasteten, seien es heute etwa eine Million Tiere, berichtete vorige Woche ein Sprecher der Alfred-Toepfer-Akademie in Schneverdingen (Landkreis Soltau-Fallingbostel).

Diese Zahl sei nicht auf größere Bestände zurückzuführen. Vielmehr gaben die Gänse ihre traditionellen Rastplätze in Südosteuropa auf, erläuterte der Koordinator der Gänsezählungen in der Bundesrepublik, Johann Mooij, bei einer Fachtagung zum „Gänseschadensmanagement“ in Bleckede an der Elbe. Im Südosten Europas seien die Winterkolonien dieser Tiere stark zurückgegangen. Gründe für die Verlagerung konnten die Gänsefachleute nicht nennen. Um die Schäden an Wintersaaten wie Raps und Getreide, aber auch auf Wiesen und Weiden möglichst gering zu halten, gibt das niedersächsische Umweltministerium jährlich 700.000 Mark aus. In einem Pilotprojekt im Amt Neuhaus an der Mittelelbe (Landkreis Lüneburg) werden Landwirte unter Vertrag genommen, die einen Teil ihrer Felder als Äsungs- und Ruheflächen für Gänse besonders attraktiv herrichten. Dort ist denn auch prompt eine deutliche Konzentration der Tiere festzustellen. lno

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