: Vorbehaltsgeldregen
■ Museen bekommen vielleicht mehr Geld
Mit dem Versprechen auf einen Geldregen will sich das Bremer Kulturressort ein bißchen Frieden mit den beiden Museen Kunsthalle und Gerhard-Marcks-Haus kaufen. Nach dem Haushaltsausschuß bewilligte jetzt auch die Kulturdeputation für 1999 eine Zuschußerhöhung von 350.000 (auf fast 3,3 Millionen) Mark für die Kunsthalle und von 300.000 (auf 850.000) Mark für das Gerhard-Marcks-Haus. Die Deputierten machen die Auszahlung allerdings davon abhängig, daß beide Museen ihre Klagen gegen die Stadt zurückziehen.
Wie berichtet, sind der Kunstverein als Eigentümer der Kunsthalle und die Gerhard-Marcks-Stiftung der Auffassung, daß die Stadt ihre Verpflichtungen nicht erfüllt. Der Streitwert allein bei der Kunsthalle: 700.000 Mark. Doch vor allem der Kunstverein, der erst 1998 eine Zuschußerhöhung von 1,1 Millionen Mark durchsetzen konnte, will sich das Faustpfand Klage noch nicht aus der Hand nehmen lassen. Wenn Passagen aus dem Vertrag zwischen Stadt und Kunstverein wie zum Beispiel „Zuschuß für Ankäufe und zum Ausstellungsbetrieb“ gerichtlich überprüft werden, könnte das für die Kommune teuer werden, meint Kunsthallenchef Wulf Herzogenrath. Aber er signalisiert zugleich auch Kompromißbereitschaft.
Der mögliche Ausweg: Kulturbehörde und VertreterInnen beider Museen verhandeln demnächst über eine Budgetierung für fünf Jahre. Nach Angaben eines Behördensprechers werden die 650.000 Mark zusätzlicher Museumsförderung nicht bei anderen Institutionen gestrichen. Das Geld muß nicht für ursprünglich geplante Schuldentilgungen aufgewendet werden. ck
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen