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Der Süllberg strebt nach einem Stern

Ausflugslokal mit Elbblick wird wiedereröffnet. Baubeginn übermorgen  ■ Von Gernot Knödler

Das lange Hin und Her um das historische Ausflugslokal auf dem Blankeneser Süllberg geht offenbar zu Ende: Wie die Investoren mitteilen, soll übermorgen mit dem 75 Millionen Mark schweren Projekt begonnen werden. Die vorhandenen Gebäude mit Turm, Bankett- und Ballsaal werden demnach denkmalgerecht wiederhergestellt. Außerdem sollen vier Neubauten errichtet werden.

Viele Jahre lang hatte sich eine Bürgerinitiative mit dem Investor Roland Ernst um die Erhaltung des traditionellen Ausflugslokals mit dem bezaubernden Elbblick gestritten. Sie kritisierten die Massivität des ursprünglich geplanten Bauvorhabens, dessen Architektur und den damals vorgesehenen Abriß eines Salons. HamburgerInnen sammelten 26.000 Unterschriften und veranstalteten einen Fackelzug gegen die Pläne. Vier Bebauungsplan-Entwürfe scheiterten, bis sich Bürgerinitiative, Politiker und Investoren vor drei Jahren unter Vermittlung des Galeristen Hans Barlach auf eine neue Planung einigten.

Seither verzögerte sich der Baubeginn jedoch immer wieder. Noch in der vergangenen Woche überlegten die Beamten im Bezirksamt Altona, den Bauherren eine Strafe aufzubrummen, weil sich abzeichnete, daß der für den 1. März versprochene Starttermin nicht eingehalten werden würde und die Gebäude weiter verrotteten. Auch nach der jetzigen Ankündigung bleibt Olaf Wuttke, der Fraktionschef der GAL in Altona, skeptisch: „Wenn sie am 5. wenigstens anfingen“, seufzt er und schiebt nach: „Aber die Frage ist, welcher Monat und welches Jahr.“ Läuft alles wie versprochen, so wird Anfang 2001 ein „Restaurant mit Clubbar für 120 Gäste“ und dem Anspruch auf mindestens einen Michelin-Stern auf dem Süllberg eröffnet.

Weniger Betuchte können sich in einem Saal mit 500 Plätzen beköstigen lassen oder auf einer Elbterrasse für 600 Leute. Von einer Tiefgarage für 200 Autos aus sollen Fahrstühle direkt ins Restaurant führen. Exklusiv wird auch das geplante Hotel sein – mit 21 Zimmern und einer Suite – sowie die rund 30 projektierten Eigentumswohnungen. Insgesamt vier Gebäude sollen nach Auskunft des Altonaer Stadtplanungsamtes neu errichtet werden: Ein gegliederter halbrunder Bau vor dem Saal auf dem Süllberg-Plateau und drei Wohnhäuser weiter unten auf dem heutigen Parkplatz.

Der langjährige Eigentümer des Süllbergs, die Unternehmensgruppe Roland Ernst, tritt als Bauherr nur noch bei den Eigentumswohnungen auf. Für die übrigen Arbeiten zeichnet seine Firma als Generalübernehmer verantwortlich. Das historische Gebäudeensemble hatte Ernst Ende vergangenen Jahres an die Deutsche Gesellschaft für Immobilienfonds (Degi), eine nach eigenen Angaben 15,2 Milliarden Mark schwere Tochter der Dresd-ner Bank, verkauft. Dem Fonds gehören in Hamburg bereits die Alsterarkaden und das Kaufmannshaus.

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