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Editorial

„Ich Tarzan, du Jane“, sagt der Dschungelheld zu seiner Geliebten, und damit ist alles klar. Klar, wer das Baumhaus gegen Raubtiere verteidigt, um sich anschließend brüllend auf die Brust zu schlagen. Selbst im Urwald, suggeriert der Autor des populären Zivilisationsepos, bestimmt das Geschlecht die Rolle. Ganz automatisch.

Heute haben es Tarzan und Jane nicht mehr so leicht, ihren Weg im Dickicht der Geschlechter zu finden. Männlich? Weiblich? Wesen oder Illusion? Die Geschlechter sind von der Rolle. Der biologische Unterschied stiftet nicht mehr eindeutig Identität, legitimiert nicht länger die Hierarchie zwischen Mann und Frau. Es herrscht Verwirrung im Geschlechterdschungel.

Verwirrung ist immer gut, dachte sich die taz; wo die Bequemlichkeit im Festgefahrenen gestört wird, wo historische Arrangements zum Teufel gehen, herrschen Subversion und eine ungeheure Spannung. Grund für uns, heute, am Internationalen Frauentag, zwischen den Geschlechtern zu reisen, die weite Welt zwischen Mann und Frau auszuloten.

Welcher erotische Kick liegt im Genderhopping? Wir schauen nach, ob und wie Rollenmuster dreißig Jahre nach Beginn der neuen Frauenbewegung funktionieren. Müssen wir die sexuelle Differenz kultivieren, wie Katharina Rutschky meint, oder ist die Fixierung auf den biologischen Unterschied reine Propaganda, um Frauen in unser Wirtschaftssystem einzupassen, wie Anke Westphal behauptet?

Unser Kanzler war einst eine Frau, haben unsere AutorInnen entdeckt, als sie nach dem Weiblichen im Wesen unserer männlichen Politprominenz forschten. Und ganz nebenbei wird Joschka Fischer als gelungene Synthese aus Madonna und Guildo Horn geoutet. Bascha Mika

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