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Union pro Islam

■ CDU beantragt deutschsprachigen Islam-Unterricht in Hamburgs Schulen

Die Union will integrieren. Muslimische SchülerInnen in Hamburg sollen künftig eigenen Religionsunterricht bekommen, forderte die CDU gestern. Entsprechende Anträge wurden bei der Schul- und der Wissenschaftsbehörde eingereicht. Bis Mitte Juli sollen die beiden Ämter ein Konzept samt möglichem Zeitplan für die Einführung der Islam-Stunden vorlegen.

Obwohl viele Hamburger SchülerInnen weder katholisch noch evangelisch sind, sieht der Lehrplan bisher nur Religionsunterricht für Christen vor. Die Behörde rechtfertigt das mit dem interkulturellen Ansatz der Stunden: Auf dem Lehrplan stünden auch Judentum, Buddhismus und der Islam. Wenn Muslime sich darüber hinaus mit ihrem Glauben befassen wollen, müssen sie in die Moschee oder in eine Koranschule gehen.

„Den jungen Muslimen muß eine Alternative zu den fundamentalistischen Gruppierungen in vielen Moscheen geboten werden“, findet Robert Heinemann, der für die CDU in der Deputation der Schulbehörde sitzt. Sein Parteikollege Nikolas Streuf pflichtet ihm bei: „Rot-Grün predigt bislang nur Integration. Jetzt werden wir sehen, ob sie wirklich bereit sind, die mühsamen Schritte zu gehen, die für eine erfolgreiche Integration notwendig sind.“ Wie die aussehen soll, weiß die CDU genau: Die Islamstunden, so Heinemann und Streuf, sollen in jedem Fall auf deutsch stattfinden. juw

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