: SPD bittet Scherf um „Solidarität“
■ Landesvorstand: Es bleibt dabei, keine Koalitionsaussage
„Das Ziel der SPD für die Bürgerschaftswahl ist und bleibt: Wir wollen die mit Abstand stärkste Partei im Lande Bremen werden.“ Mit dieser Kompromißformel hat der Landesvorstand der Bremer SPD auf die Irritationen reagiert, die Bürgermeister Henning Scherf mit seiner Bemerkung ausgelöst hatte, er regiere lieber mit der CDU als mit einer absoluten SPD-Mehrheit. „Ebenso bleibt es dabei, daß wir bis zum Tag der Bürgerschaftswahl keine Koalitionsaussagen machen werden. Das erwarten wir ganz besonders von unserem Spitzenkandidaten“, heißt es weiter in dem Beschlußtext.
Nach der Wahl „wird in Ruhe und in den zuständigen Parteigremien entschieden, welche Koalition für Bremen die beste ist“. Und unmißverständlich: „Der SPD-Landesvorstand fordert daher Henning Scherf mit aller Deutlichkeit auf, die Solidarität, die er von der Partei einfordert und die er bis jetzt erhalten hat, selbst auch zu zeigen und in Zukunft wieder deutlich für die SPD einzustehen.“
Auf dem Hintergrund dieser Klarstellung blieb der erwartete Streit auf der SPD-Funktionärskonferenz am Montag abend aus. Scherf bekannte sich zu der Kompromißformel, wiederholte allerdings auch, daß aus seiner Sicht alles für eine Fortsetzung der Koalition mit der CDU spreche. K.W.
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