: Gewalttaten befürchtet
■ Werthebach warnt vor Fanatikern
Innensenator Eckart Werthebach (CDU) geht davon aus, daß die Sicherheit der Stadt gefährdet werde, falls der Kosovo-Konflikt länger andauere: „Dann müssen wir uns auf Gewalttaten insbesondere von fanatisierten Einzeltätern einstellen“, sagte er gestern. Konkrete Hinweise gebe es jedoch nicht.
Elisabeth Reese von der Asylberatung der Heilig-Kreuz-Kirche hält das für Panikmache und „Blödsinn“. Weder von Kosovo-Albanern noch von Serben in Berlin gingen derzeit Unruhen aus.
Reese forderte gestern genauso wie der Flüchtlingsrat eine liberale Aufnahmepolitik von Flüchtlingen. Werthebach sprach sich jedoch dagegen aus, daß Deutschland wie im Fall der Bosnienflüchtlinge 50 Prozent der Betroffenen aufnehme. Der Sprecher der Sozialverwaltung sagte gestern, Berlin sei für die Aufnahme von Flüchtlingen gerüstet, es gebe genügend Heimplätze in den Bezirken. Derzeit gibt es laut Innenverwaltung keinerelei Zeichen für einen Anstieg von Flüchtlingen. In Berlin leben 10.000 Flüchtlinge aus Ex-Jugoslawien, davon sind die meisten aus dem Kosovo. nau
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