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Keine Tarife für Banken

■ Verhandlungen scheitern am Samstag als Arbeitstag. Gewerkschaften kündigen Streiks an

Frankfurt (rtr) – Nach dem Scheitern der Tarifverhandlungen im privaten Bankengewerbe besteht in der Branche bis auf weiteres ein tarifloser Zustand. Die Arbeitgeber empfahlen den Mitgliedsfirmen einseitig, ab 1. April die Einkommen für die 470.000 Beschäftigten um 3,1 Prozent zu erhöhen sowie für Januar bis März einmalig 350 Mark zu zahlen. Die Gewerkschaften HBV und DAG sprachen von einem Tarifdiktat und kündigten die Wiederaufnahme von Streiks an. Die Gespräche waren nach rund 13stündiger Dauer von den Gewerkschaften für gescheitert erklärt worden. Knackpunkt war die Forderung der Arbeitgeber, den Samstag weitgehend zum normalen Arbeitstag zu machen.

Zunächst hatte es lange Zeit so ausgesehen, als ob eine Lösung des Tarifstreits möglich gewesen wäre. Gestern früh erklärten die Verhandlungsführer der Gewerkschaften Handel, Banken und Versicherungen (HBV) und Deutscher Angestellten-Gewerkschaft (DAG), Klaus Carlin und Gerhard Rennerjedoch, die Gespräche seien trotz Annäherungen in Gehaltsfragen an der von den Arbeitgebern geforderten Einführung der Samstagsarbeit als Regelarbeitszeit gescheitert. In dieser Frage sei eine Annäherung nicht möglich gewesen. Die Arbeitgeber reagierten darauf mit der Empfehlung, das zuvor vorgelegte Tarifangebot umzusetzen. Dieses sieht auch vor, daß Lehrlinge rückwirkend ab dem 1. Januar 1999 30 Mark mehr im Monat erhalten.

Renner wertete dieses Vorgehen als „Tarifdiktat“, das seine Organisation nicht widerstandslos hinnehmen werde. Renner und HBV-Verhandlungsführer Carlin kündigten an, daß beide Gewerkschaften nach der Osterpause ihre Arbeitskampfmaßnahmen wieder aufnehmen würden. Der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Tessen von Heydebreck, bedauerte das Scheitern der Verhandlungen. Die Empfehlung der Arbeitgeber sei keine optimale Lösung. Die Arbeitgeber sähen aber keine andere Möglichkeit, da den Bankbeschäftigten der weitere Verzicht auf eine angemessene Gehaltserhöhung nicht länger zuzumuten sei.

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