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Schwarz-gelb gestreifte Bananen

■ Endlich. Das Musical zum Ohrring: Janoschs „Oh, wie schön ist Panama“ ist jetzt auch als Singspiel für Kinder zu haben

Wer kennt ihn nicht, den aufdringlich grienenden Frosch, der mit seinem aufmunternden „Lach doch mal“ ätzend gute Laune verbreitet. Und kaum jemand hat vergessen, wie uns vor einigen Jahren die Invasion der Tigerenten überrollte. Nirgends ist man vor ihnen sicher. Ob als Button auf selbstgenähten Jeans-Rucksäcken, als lustig baumelnder Ohrhänger oder als großformatiger Aufdruck auf T-Shirts: Janoschs Tierparadies befindet sich mitten unter uns.

So nimmt es nicht weiter wunder, daß sich zum seit Jahren anhaltenden Medienrummel um den berühmten Zeichner und seine Geschöpfe nun auch noch ein Musical gesellt. Umgesetzt wird nicht irgendeins von Janoschs Kassenschlagern, sondern sein meistgeliebtes Oh, wie schön ist Panama, das 1979 mit dem deutschen Jugendbuchpreis ausgezeichnet wurde.

Die Exklusivrechte für die Inszenierung als Unterhaltungstheater erwarb Christian Berg. Er war sowohl bei Kindern als auch Eltern bereits mit Musicalfassungen von Pinocchio, Das Dschungelbuch und Die Schöne und das Biest erfolgreich. Bei der Janosch-Produktion tritt er selbst als Erzähler auf und peppt die Geschichte vom kleinen Tiger und dem kleinen Bären durch Interaktion mit dem Kinderpublikum auf.

Die Reise nach Panama beginnt und endet bekanntlich zu Hause. Alles fängt damit an, daß der Bär eine Holzkiste findet, die gar köstlich nach Bananen duftet und mit der Aufschrift Panama versehen ist. Gänzlich begeistert stilisieren Bär und Tiger die zentralamerikanische Republik zum Land ihrer Träume, nach dem sie sich unverzüglich auf die Suche begeben.

Wie es nun der Zufall, oder eben ein schlechter Richtungssinn, will, kommen die Reisenden wieder bei ihrem Häuschen am Fluß an – und erkennen es nicht wieder. Im Glauben, endlich am erträumten Ziel angelangt zu sein, nisten sie sich glückselig in ihrem vermeintlich neuen Zuhause ein. Die Moral von der Geschicht' liegt offen auf der Hand: My home is my castle.

Die musikalische Losung liegt eher im Undefinierbaren: Freunde von Walt Disney und Musikantenstadl kommen sicherlich auf ihre Kosten. Liv Heidbüchel

noch bis So, 11. April, jeweils 14.30 Uhr und 17.30 Uhr, Grünanlagen Adolph-Schönfelder-Str., im Janosch-Zelt

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