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Zielschießen auf Bill & Joschka

Hamburg (taz) – Auf die Landesgeschäftsstelle der Hamburger Grünen ist über Ostern ein Anschlag verübt worden, bei dem auch Schußwaffen benutzt wurden. Unbekannte Täter klebten mit Zielscheiben versehene Fotos des US-Präsidenten Bill Clinton und des grünen Außenministers Joschka Fischer an eine Stahltür und schossen sechsmal scharf auf die Konterfeis. Im Treppenhaus spühten sie den Schriftzug „Grüne Kriegstreiber angreifen“ – ebenfalls mit einem Fadenkreuz versehen.

Nach ersten Erkenntnissen waren die Unbekannten mit einer Leiter in das Treppenhaus des gut gesicherten Gebäudes eingestiegen. Nach Auffassung des grünen Landesgeschäftsführers Peter Schaar wollten die Akteure offensichtlich in die Räume der Landesgeschäftsstelle eindringen, scheiterten allerdings an der massiven Stahltür. „Die Tabugrenze ist verletzt worden“, warf Schaar gegenüber der taz den Protestlern vor. „Der Anschlag dient der Einschüchterung, die es nicht geben darf.“ Die Aktion gegen die hanseatischen Grünen ist insofern ein wenig verblüffend, als innerhalb der grünen Partei gerade der Hamburger Landesverband zu den größten Kritikern der deutschen Beteiligung am Kosovo-Krieg gehört. Bereits am Donnerstag hatten „Autonome Antiimpis“ den Fraktionsgeschäftsräumen einen friedlichen Besuch abgestattet.Kai von Appen

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