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Priština ist jetzt ein Schatten seiner selbst

■ Serbische Behörden organisieren Besuch von Journalisten in der Hauptstadt des Kosovo

Als „Geisterstadt“ hat ein britischer Journalist den gegenwärtigen Zustand der Kosovo-Hauptstadt Priština beschrieben. Der Belgrader Korrespondent des BBC, John Simpson, zeigte sich erschüttert über die Leblosigleit der Stadt. „Das lauteste Geräusch, das ich hörte, war das Winseln streunender Hunde“, erklärte er gestern nach einem von den serbischen Behörden organisierten Besuch.

„Ich hätte nie gedacht, daß diese Stadt einmal so ein Schatten ihrer selbst werden kann“, erklärte Simpson im BBC. Nur wenige Autos führen auf den Straßen; alle Fahrer trügen Uniform. Ganz, ganz selten sehe man Zivilisten, die alle einen sehr nervösen Eindruck machten. Er habe die Serben gefragt, was mit der Bevölkerung passiert sei, und diese hätten geantwortet, daß sich noch 150.000 Menschen in der Stadt befänden. „Wir haben davon absolut nichts bemerkt“, sagte Simpson.

Von dem Waffenstillstand, den Belgrad angekündigt hatte, sei nicht viel zu spüren gewesen, sagte Simpson. Er habe den Eindruck, daß eine Art Guerillakrieg geführt werde. Gewehrfeuer sei zu hören gewesen; er habe Panzer und paramilitärische Einheiten gesehen. „Ich glaube nicht, daß es einen Unterschied gibt zwischen dem, wie es gestern aussah und wie es heute aussieht.“ AP

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