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Jenseits von Bibliothek und Hörsaal

■ Die Lebensräume neben der Universität gewinnen an Bedeutung

Lee schreibt an seiner Promotion. Den größten Teil seiner Zeit verbringt er mit der Montage von Klimaanlagen. Für den Lebensunterhalt. Anne jobbt seit Jahren bei einem Radiosender. Ihre unfertige Magisterarbeit rückt immer mehr in weite Ferne. Claudia hat einen Sohn. Wenn sie nicht im Seminar sitzt, steht sie zwischen Matchboxautos.

Ob Familie, jobben oder schleichender Berufseinstieg – Studieren heißt längst nicht mehr, nur an der Uni zu sein. Die Lebensphasen vermischen sich. Die Lebensräume neben der Hochschule gewinnen an Bedeutung. Zwei Drittel der Studierenden gehen mittlerweile arbeiten. Mehr als sechzig Prozent tun das nach eigenen Angaben nicht, um sich einen Aceto Balsamico oder teuren Club-Med- Urlaub leisten zu können. Sie tun es, weil sie keine andere Einkommensquelle haben. Manch ein früher Kontakt zum Arbeitsleben wird dabei peu à peu zum Berufseinstieg. Wie bei Melanie, die ihr Studium abbrach, weil sie die Praxis liebte. Heute arbeitet sie bei einem großen Berliner Theater.

In diesem Uni-Spezial geht es um die Nebenwelten, in denen sich die StudentInnen neben Hörsaal und Bibliothek tummeln: Um Jobs und Berufsleben, um Familie und Cafeterien, um Musikbands und Freizeitstreß. adi

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