: 662 Polizisten in psychiatrischer Behandlung
Eine zunehmende Zahl von Berliner Polizisten gerät aufgrund ihres Dienstes in psychische oder soziale Notlagen. Im vergangenen Jahr suchten nach Informationen der Welt am Sonntag 662 Beamte die Stelle für polizeiliche Sozialbetreuung auf. Das waren rund 100 mehr als im Jahr zuvor. Jeder zehnte mußte in eine therapeutische Maßnahme überwiesen werden. Dies sei nur die „Spitze eines Eisbergs“, sagte der Leiter der Sozialbetreuungsstelle, Peter Niespodziany, dem Blatt. Viele Beamte trauten sich nicht, die Stelle aufzusuchen. Sie schämten sich, eine Notlage einzugestehen. Die Einrichtung wurde im vergangenen Jahr von 277 Polizisten aus einer psychischen oder sozialen Notlage heraus aufgesucht. Sie klagten über Panikattacken oder Beziehungsprobleme. 189 Beamte litten an Alkoholismus oder Medikamentensucht als Folge der dienstlichen Belastung. 106 hatten unter dienstlichen Problemen wie Mobbing oder sexueller Belästigung zu leiden. ADN
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