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SPD nur noch bei 26 Prozent

■  Umfrage sieht Sozialdemokraten nur noch knapp über dem historischen Tief von 1995. Für Rot-Grün ohne PDS reicht es nicht. Diepgen liegt in der Wählergunst klar vor Momper

Die Chancen für einen Regierungswechsel in Berlin werden immer schlechter. Würde in diesen Tagen ein neues Abgeordnetenhaus gewählt, käme die SPD nur auf 26 Prozent der Stimmen. Die CDU dagegen würde mit 32 Prozent stärkste Kraft. Für die PDS würden 16 Prozent, für die Bündnisgrünen 13 Prozent der BerlinerInnen stimmen. Die FDP wäre mit 5 Prozent wieder im Parlament vertreten. Damit wäre der Wechsel zu einer rot-grünen Landesregierung ohne die Stimmen der PDS unmöglich. Das sind die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Info GmbH, dessen MitarbeiterInnen Anfang April 1.214 Personen in ganz Berlin befragten.

Damit hat sich der Abwärtstrend der SPD seit der Bundestagswahl fortgesetzt: Während Ende Oktober noch 40 Prozent der BerlinerInnen die Sozialdemokraten wählen wollten, waren es im Februar nur noch 33 Prozent. Mit den jüngsten Umfragewerten nähert sich die SPD ihrem schlechten Ergebnis bei der Abgeordnetenhauswahl 1995: Damals erzielte die Partei nur 23,6 Prozent. Offenbar profitierten die Berliner GenossInnen nicht vom neuerdings wieder positiven Trend der Bundes-SPD.

Auch für den SPD-Spitzenkandidaten Walter Momper sieht es nicht gut aus: Im Falle einer Direktwahl würden sich 40 Prozent der BerlinerInnen für den Amtsinhaber Eberhard Diepgen (CDU) entscheiden, aber nur 34 Prozent für seinen Herausforderer. Im Ostteil der Stadt aber liegt Momper mit 37 Prozent vorn (Diepgen: 32 Prozent). Auffällig ist die unterschiedliche Begeisterung für die beiden Spitzenmänner im jeweils eigenen Lager: Während sich 93 Prozent der CDU-AnhängerInnen für Diepgen als Regierenden Bürgermeister aussprachen, waren nur 69 Prozent der SPD-WählerInnen für Momper. Auf mehr Zustimmung als in den eigenen Reihen stößt der SPD-Kandidat bei den WählerInnen der Grünen: 71 Prozent von ihnen sprachen sich für Momper als Regierenden aus.

Die von Momper favorisierte rot-grüne Koalition ohne Unterstützung der PDS scheint derzeit in Berlin nicht mehrheitsfähig zu sein. Nur 12 Prozent der Befragten wollen Rot-Grün pur, weitere 12 Prozent sind für eine Koalition unter Einschluß der PDS, acht Prozent für eine Tolerierung. Für die Fortsetzung der Großen Koalition sprachen sich 18 Prozent der Befragten aus. Sabine am Orde

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