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Rechtsextreme marschieren durch mehrere Kleinstädte nahe Hamburg

Arbeitsplätze nur für Deutsche“: Auch rechtsextreme Gruppierungen beanspruchten den Tag der Arbeit für ihre Propaganda. Die Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD) hatte für Sonnabend eine Großdemonstration in Bremen angemeldet. Nachdem diese verboten worden war und rund viertausend AntifaschistInnen an der Weser eine Gegendemonstration durchführten, wichen die RechtsextremistInnen auf kleinere Städte wie Ahrensburg, Quickborn und Henstedt-Ulzburg aus.

In Ahrensburg marschierten rund 400 bis 500 Rechte durch die Innenstadt. In Quickborn waren es zwischen 80 und 100, die aus Bussen und PKWs sprangen, kurz marschierten und dann weiterfuhren, ehe die Polizei ihre Demonstration verhindern konnte. Als in Henstadt-Ulzburg rund 50 rechtsextreme Skinheads aufmarschierten, brach die SPD-Jugendorganisation (Jusos) ihre Kundgebung zum „Tag der Arbeit“ ab.

Obwohl die Polizei nach eigenen Angaben die insgesamt acht Reisebusse der RechtsextremistInnen observiert hatte, seien die Kundgebungen in den norddeutschen Kleinstädten „völlig überraschend“ gewesen, so ein Sprecher des Lagezentrums in Kiel. Mit einem „Großaufgebot von 300 BeamtInnen“ habe man die Rechten schließlich zerstreut.

Einem ganz anderen Aufgebot standen zeitgleich AntifaschistInnen aus Hamburg gegenüber, die auf dem Weg zur Gegendemonstration in Bremen waren. Vier Hubschrauber des Bundesgrenzschutzes stoppten sie auf der Autobahn. Der Personalienkontrolle entgingen die DemonstrantInnen, indem sie kurzentschlossen die Autobahn besetzten und aushandelten, daß wohl die Busse durchsucht, nicht aber die Pässe der Mitfahrenden kontrolliert wurden. Nadia Berr

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