: Märchenhaftes Marketing
Vom 6. bis 9.Mai werden in Bremen Myriaden von Märchen für Kinder und Erwachsene manchmal gespielt, meist aber auf gute, alte Weise erzählt. Veranstalter sind nicht die Gebrüder Grimm, sondern die „City Initiative Bremen Werbung e.V.“. Und so dienen seidenhaarige Prinzessinnen und grüngeschuppte Drachen nicht nur dazu, Kinder mit Märchen aus ganz Europa (Böhmen, Russland ...) bekannt zu machen, sondern auch mit der Welt des Konsums.
Bei einem „City-Schaufenster-Wettbewerb“ jedenfalls lernen Kinder zwangsläufig fünfzehn Bremer Geschäfte kennen; und bei einigen Begleitkonzerten auch gleich die „Spielbank Böttcherstraße“. Auf die Idee eines Märchenfestivals gekommen ist man, meint Geschäftsführer Kerkhoff, weil Bremen nicht besonders viel mehr Eigenes – Fachterminus: Unique Selling Points (USP) – zu bieten hat als die Stadtmusikanten. Mit der Programmzusammenstellung haben sich die Veranstalter, außerdem die Europäische Märchengesellschaft und der Bremer Märchenkreis, durchaus sehr viel Mühe gegeben. Trotzdem erstaunen die immer neuen Verquickungen von Kulturangebot und Geschäftsinteressen. taz
6.-9. Mai: Lesungen in mehreren Räumen des Überseemuseums um 14 Uhr, 15 Uhr, 16 Uhr, 17 Uhr, 20 Uhr (am 9.5. nicht). 6./7.5. außerdem 9.15 Uhr, 11.30 Uhr. Zu Essen gibt's auch. Eintrittspreise: 6 Mark (Kinder)/ 9 Mark. Weitere Veranstaltung im Programmheft.
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