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Buhrufe erwünscht

■ Erzählen mit Lust: Im Schwanenwik startet die Reihe „Lebendige Literatur“

Am Anfang war das Geschichtenerzählen: in den Steinzeithöhlen und bei den Eskimos im ewigen Eis. Der Erzähler war ein Zauberer, das Publikum lachte und schrie. Literatur war Leben – lange vor dem ersten Buchdruck und Autorenlesungen mit ehrfürchtig erstarrtem Publikum. Einen Blick zurück zu den Wurzeln der Erzählkunst wagt jetzt die Hamburger Literaturstiftung in Zusammenarbeit mit dem Literaturhaus: „Lebendige Literatur – Schüler treffen Autoren“ heißt eine neue Veranstaltungsreihe für Schüler der Klassen 9 bis 13.

Die Lust am Lesen kommt beim Zuhören, meinen die Veranstalter und stürzen die Literatur von ihrem verstaubten Sockel: Zu- und Buhrufe des Publikums sind ausdrücklich erwünscht und gehören genauso zum Konzept wie der schauspielerische Einsatz der Autoren. Mit schrägen Geschichten über Gummibärchen und Ritter-Sport-Joghurt eröffnen die Hamburger Nachwuchsautoren Nadine Barth, Stefan Beuse und Michael Weins am Mittwoch den ersten Abend. Als erfahrene Texter und Slam-Poeten mit ersten Buchpublikationen stellen sie sich den Fragen des jungen Auditoriums.

Stil, Form und Motivation werden besprochen, vor allem aber sollen die Menschen hinter den Namen auf den Buchrücken hervortreten und den Schülern Mut machen, selbst zu schreiben. Wie man schließlich Lyriker wird, berichtet der Autor Peter Rühmkorf mit praktischen Beispielen. Motto des Abends: „Haltbar bis Ende 1999“. ub

Heute, 20 Uhr: Nadine Barth, Stefan Beuse und Michael Weins. 1. Juni, 20 Uhr: Peter Rühmkorf. 6. Oktober, 20 Uhr: Siegfried Lenz, Literaturhaus, Schwanenwik 38. Weitere Infos unter Tel.: 22702055

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