piwik no script img

■ „Uups, 'tschuldigung“ – Die Liste der Fehlschläge der Nato seit dem Beginn der Luftangriffe auf Jugoslawien

Der Krieg ist doch nicht so „sauber“ wie geplant. Eine Chronik der „Nebenwirkungen“:

Am 6. April tötet eine „fehlgeleitete“ Nato-Rakete in einem Wohnviertel der südserbischen Stadt Aleksinac mindestens fünf Menschen.

Am 12. April treffen Raketen einen Personenzug in der Nähe Belgrads. Für die mindestens dreißig Todesopfer „entschuldigt“ sich die Allianz.

Am 14. April findet ein Luftangriff auf einen Flüchtlingskonvoi statt. Jugoslawien beteuert, damit nichts zu tun zu haben. Mindestens 70 Menschen sterben. Nach widersprüchlichen Aussagen räumt die Nato schließlich ein, möglicherweise habe es „Fehler“ gegeben.

Am 23. April müssen mindestens zehn Menschen die Bombardierung des serbischen Fernsehens mit dem Leben bezahlen.

Am 27. April sterben nach jugoslawischen Angaben 20 Menschen – überwiegend Frauen und Kinder – bei Luftangriffen auf einen Kasernenkomplex in der Stadt Surdulica.

Am 28. April schlägt eine weitere „fehlgeleitete“ Rakete in der bulgarischen Hauptstadt Sofia ein. Ein Wohnhaus wird von ihr schwer beschädigt.

Am 1. Mai wird im Kosovo ein Expreßbus von einer Rakete getroffen. Das jugoslawische Fernsehen spricht von 39 Opfern, die Nato „bedauert“.

Am 7. Mai schlägt eine Splitterbombe in einer Wohngegend der Stadt Nis ein. Die Behörden sprechen von 15 Toten und 70 Verletzten. Am gleichen Tag explodiert erneut eine Rakete in der Nähe der bulgarischen Hauptstadt Sofia. Es ist der fünfte „Fehlschlag“, der auf bulgarischem Territorium endet. Es wird aber niemand verletzt.

Am 8. Mai wird die chinesische Botschaft in Belgrad bombardiert. Die Allianz bedauert den „schrecklichen Vorfall“, bei dem nach jugoslawischen Angaben vier Menschen ihr Leben lassen. rtr

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen