piwik no script img

Lieber Strafe als Hormone

■ Funke: US-Hormonfleisch bleibt trotz Strafzöllen gegen EU-Produkte verboten

Hamburg (dpa) – Bundeslandwirtschaftsminister Karl-Heinz Funke (SPD) will trotz der von den USA beantragten Strafzölle auf EU-Waren am Einfuhrverbot von hormonbehandeltem US-Rindfleisch festhalten. Mit Ablauf der Frist für den Einfuhrstopp am vergangenen Donnerstag müsse den Amerikanern zwar theoretisch jetzt erlaubt werden, ihr hormonbehandeltes Fleisch in der EU zu verkaufen, schrieb Funke in der Bild am Sonntag. „Das tun wir nicht. Europa wird mindestens bis zum Jahresende weiterhin den Verkauf verbieten.“ Die USA hatten am Freitag bei der WTO in Genf 100prozentige Strafzölle auf EU-Produkte im Wert von 202 Millionen Dollar beantragt. Besonders betroffen werden Deutschland, Frankreich und Dänemark und Produkte wie Käse, Motorräder, Schokolade und Mineralwasser sein. In dem Funke-Beitrag hieß es weiter: „Da wir damit gegen Handelsabkommen verstoßen, müssen wir damit rechnen, Strafen zu zahlen. Aber unsere Gesundheit muß uns das wert sein.“ Sollte der Import auf Dauer nicht gestoppt werden können, werde eine Kennzeichnungspflicht dafür sorgen, daß die Verbraucher wüßten, was sie kauften.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen